Tipps für die Rückkehr nach Deutschland – Zurück in die alte Heimat
Die Gründe, warum die Auswanderung scheiterte, können vielfältig sein. Eine Nachfrage beim Statistischen Bundesamt ergab, dass in den vergangenen 10 Jahren 1,4 Mio. deutsche Auswanderer wieder nach Hause zurückzogen. Schicksalsschläge, wie der Tod des Partners, nicht überwindbare Sprachbarrieren, kulturelle Schwierigkeiten, Arbeitslosigkeit oder einfach nur Heimweh. Dieser Beitrag gibt Ihnen einen Überblick, welche Möglichkeiten für eine erfolgreiche Rückkehr zur Verfügung stehen.
Diese Vereinigungen bieten Hilfe
Heutzutage gibt es zahlreiche Informationsbroschüren bei verschiedensten Beratungsstellen für Auswanderer und Menschen, die hauptsächlich im Ausland tätig sind, bei gemeinnützigen Wohlfahrtsverbänden. Vor allem das Generalsekretariat des Raphaels-Werkes berät Sie, welche Lebens- und Arbeitsbedingungen Sie in Deutschland bei Ihrer Rückkehr erwarten.
Hier werden all Ihre persönlichen Fragen beantwortet. Die Mitarbeiter unterstützen Sie bei der Arbeitssuche und -vermittlung, helfen Ihnen, eine Wohnung zu finden, informieren über in Frage kommende Sozialleistungen und bereiten mit Ihnen gemeinsam Ihre Rückkehr nach Deutschland vor. Genaue Informationen finden Sie auf der Website des Raphaels-Werkes.
Das Alltagsleben in Deutschland vorbereiten
Als erstes sollten Sie sich um geeigneten Wohnraum für Sie und Ihre Familie kümmern. Da Vermieter in Deutschland für den Abschluss eines Mietvertrages eine Schufa-Auskunft als Nachweis verlangen sowie ein deutsches Bankkonto, wird es schwer sein, vor der Rückreise etwas Geeignetes anzumieten. Die Alternative stellen Ferienobjekte dar. Mieten Sie zunächst eine Ferienwohnung an. So bekommen Sie direkt eine vorübergehende feste Meldeadresse, können in Ruhe ein Bankkonto eröffnen und sich eine Arbeit suchen.
Wenn Sie Deutschland, insbesondere die Region, in die Sie zurückkehren möchten, keine Arbeit finden lässt, lohnt der Gedanke, in ein deutschsprachiges Nachbarland zurückzukehren. Eventuell werden Sie in Österreich oder der Schweiz eher fündig bezüglich einer neuen Stelle.
Finanzielle Regelungen
Für den Bezug von Arbeitslosengeld sind zahlreiche Auflagen zu erfüllen, was Ihnen in der Regel nicht gelingen dürfte als Rückkehrer. Wenn Sie sich aber in jedem Fall an Ihr zuständiges Arbeitsamt. Für manche Heimkehrer gibt es Ausnahmeregelungen, insbesondere wenn die Auswanderung nur kurze Zeit gedauert hat. Melden Sie sich dafür umgehend bei der zuständigen Einwohnermeldebehörde an. Nur mit der Meldebescheinigung und einem festen Wohnsitz können Sie auch Arbeitslosengeld beantragen.
Haben Sie bereits im Auswanderungsland Leistungen aus einer dortigen Arbeitslosenversicherung erhalten, könnten diese evtl. auch in Deutschland bezogen oder angerechnet werden. Stellen Sie dazu umgehend einen Antrag bei der ausländischen Arbeitsverwaltung. Allerdings müssen Sie schon vier Wochen bevor Sie ausreisen, Leistungen für Arbeitslose bezogen haben. Außerdem sollten Sie nachweisen können, dass Sie im ausgereisten Land für die nächste Zeit keine Arbeit finden werden.
Für die sehr wichtige Krankenversicherung wenden Sie sich am besten an Ihre vorhergehende Krankenkasse. Die Mitarbeiter sind auf Rückkehrer eingestellt und stehen Ihnen hilfreich zur Seite. Waren Sie privat versichert, kontaktieren Sie ihre private Krankenkasse.
Auch bei der Rentenversicherung müssen Sie sich zurückmelden. Glücklicherweise werden die im Ausland gearbeiteten Zeiten so gut wie immer angerechnet. Allerdings verlangt die Deutsche Rentenversicherung die Vorlage aller Arbeitsdokumente.
Nicht nur Sie, auch Ihr Hab und Gut müssen zurück nach Deutschland. Erkundigen Sie sich frühzeitig nach einem geeigneten Umzugsunternehmen. Waren Sie bei der Auswanderung zufrieden, rufen Sie diesen Umzugsunternehmer an. Er kennt bereits Ihren Hausrat und wird Ihnen sicher mit einem guten Angebot entgegenkommen.
Angehörige und Freunde
Schämen sie sich nicht, dass das Vorhaben Auswanderung scheiterte. Jeder Mensch scheitert in irgendeiner Phase seines Lebens mal an etwas. Davon kann sich keiner frei machen. Seien Sie offen und ehrlich zu Ihrer Familie und zu Ihren Freunden. Sie werden sehr wahrscheinlich auf deren Hilfe und Unterstützung zurückgreifen müssen, damit der Neustart in Deutschland gelingt. Nur wenn Sie ehrlich sind, wird Ihnen die Unterstützung auch zuteilwerden.